Buchrezension: Trans*innen? Nein danke!

Warum wir Frauen einzigartig sind und bleiben
von Eva Engelken

Nun ist es über ein Jahr her, seit ich meinen letzten Artikel schrieb. Es gibt einige Gründe für meine Schreibpause, einer davon ist, dass ich mit zunehmendem Entsetzen und Sprachlosigkeit zusehe, wie eine ausgesprochen, ich muss wirklich sagen dumme Ideologie sich der Gesellschaft bemächtigt: Die Trans- und Genderideologie. In meinem Blog kläre ich über psychologische und zwischenmenschliche Zusammenhänge auf, die mit dem Patriarchat zu tun haben. Es ist mir ein Anliegen, die Dinge klar, nüchtern und deutlich zu benennen und zu definieren. Doch das scheint immer weniger von den Menschen in dieser Gesellschaft angestrebt zu werden. Statt Klarheit und Wissen herrscht Verwirrung und Irrglaube.

Doch nun hat Eva Engelken ein Buch heraus gegeben, das glaskar die derzeitigen ideologischen Verstrickungen und die immense Gefahr, die daraus vor allem für Frauen und Kinder entstehen, heraus arbeitet. An Beispielen aus dem Alltag schildert sie zunächst Begebenheiten, die den LeserInnen vor Augen führen, was schon jetzt in unserer Gesellschaft passiert: Ein Mann, der vorher Ehemannn und Vater war, identifiziert sich plötzlich als Frau, und umgekehrt eine Mutter plötzlich als Mann. Das Kind darf zu Mama nicht mehr Mama sagen, sondern muss sie Papa nennen, weil sie jetzt einen Bart und keine Brüste mehr hat. Papa/Mama dagegen holt das Kind in Stöckelschuhen und Minikleid vom Sport ab. Eine Ehefrau entdeckt, dass ihr Ehemann ihre Unterwäsche und Kleider anzieht, weil er das sexuell erregend findet. Eine Mutter kämpft mit der Überzeugung ihrer Tochter, sie sei trans und in Wirklichkeit ein Junge. Deshalb möchte sie mit ihrem männlichen Vornamen angesprochen werden. Von einer Psychologin wird das Mädchen noch darin bestärkt und der Mutter angeraten, „ihren Sohn“ zu unterstützen. Die letzte Konsequenz könnte in einer so genannten Transition der Tochter enden.

Diese Geschichten sind zum Teil authentisch und keine Einzelfälle. Eva Engelken beschreibt, wie die massive Zunahme der Trans- und Queerfälle das Ergebnis systematisch eingeführten Marketings sind, allen voran aus den USA, Neuseeland und Großbritannien. In Deutschland ist die Ampelkoalition gerade dabei, die Queerideologie durch das geplante Selbstbestimmungsgesetz zu installieren, wodurch bereits ohne Zustimmung der Eltern ab 14 Jahren eine Geschlechtsänderung per reinem Sprechakt möglich sein soll. Die geschlechtsangleichenden Operationen sollen die Jugendlichen ebenfalls selbst treffen können, ebenso die Hormontherapie durch Pubertätsblocker, was einen irreversiblen körperlichen Eingriff darstellt. Die Autorin beschreibt nicht nur die massiven körperlichen Auswirkungen auf die Jugendlichen, sondern auch die Ängste der Eltern, kein Mitspracherecht mehr bei solchen Entscheidungen zu haben, sowie den Druck, der sich gesellschaftlich auf allen Ebenen aufbaut. Kinder schämen sich ihrer Dragqueenväter, werden im Kindergarten bereits mit lasziv tanzenden Dragqueens konfrontiert, und transitionierte junge Erwachsene, welche ihre Transition bereuen, werden immer häufiger, denn die enormen Nebenwirkungen wie Unfruchtbarkeit, Entzündungen, verlangsamtes Wachstum, Osteoporose, Herzerkrankungen etc. werden nicht erwähnt. Von den psychischen Auswirkungen ganz zu schweigen. Kurz: Es zeichnet sich ein immenser medizinischer Skandal ab, sollte dieses Gesetz wirklich verabschiedet werden.

Dies ist nicht der einzige Kollateralschaden, der auf uns zukommt. Da in der Genderideologie der Glaube herrscht (der als Tatsache hingestellt wird), Geschlecht sei ein Spektrum, werden alle, die sagen, dass es nur zwei Geschlechter gibt, als transphob und transfeindlich hingestellt, mehr noch, als menschenfeindlich bis faschistoid. Die Ideologie schreibt jedem Individuum eine eigene Geschlechtsidentität zu. Dadurch werden die Begriffe Mann und Frau obsolet. Frauen können, da es ja keine mehr gibt (außer die „echten“ Frauen natürlich, die Transfrauen), keinen Anspruch mehr erheben auf eigene Räume, eigene Toiletten, eigene Umkleiden oder eigene Sportwettkämpfe. Lesben werden genötigt, Transfrauen (Männer mit Penis) als Lesben anzusehen. Narzisstische Männer, die sich als Frau bezeichnen, können ohne Konsequenzen in Frauenräume eindringen und dort ihre Fetische ausleben auf Kosten der Frauen. Sich als Frau bezeichnende Männer können sich in Frauengefängnisse verlegen lassen, obwohl sie verurteilte Vergewaltiger sind. Und dort fröhlich weiter vergewaltigen. Die Autorin macht sehr deutlich, welch enormes Missbrauchspotenzial im geplanten Selbstbestimmungsgesetz liegt, doch darüber wird weder parteiintern noch öffentlich diskutiert. Die Mehreit der Bevölkerung weiß nicht, was auf sie zukommt. Der Eindruck ist berechtigt, dass dieses Gesetz unter dem Radar durchgewunken werden soll.

Weiter beschreibt die Autorin, wer ein Interesse daran hat, dass ein solches Gesetz in Kraft tritt. Natürlich spielt bei solchen unterschwellig installierten Programmen immer Geld die größte Rolle. Ein Netz von finanzstarken Unternehmen und Gesellschaften fördert zum Zweck der Gewinnmaximierung, z. B. in der Pharmaindustrie, alle Bestrebungen der Umsetzung dieser Ideologie. Ein weniger materieller Grund ist der alte Menschheitstraum, die Natur zu überwinden. Daher gibt es nicht nur Ideen, Gebärmütter in Männerkörper zu transplantieren, sondern sogar künstliche Gebärmütter zu erschaffen. Das würde Frauen dann endgültig überflüssig machen. Um die Ideologie umzusetzen, beschreibt Eva Engelken diverse manipulative Strategien, wie kultische Indoktrination, Propaganda und Aufstellung von Glaubenssätzen, Verbot von Kritik. Die Ideologie wird ähnlich installiert wie eine Religion oder das Manifest einer Sekte, bei dessen Durchsetzung am Ende Bedrohung, Diffamierung, Mobbing und Gewalt stehen.

Warum das alles? Eva Engelken beschreibt weiterhin sachlich und klar die körperlichen Gegebenheiten der Frauen und warum diese in der Natur mit der Female Choice ausgestattet sind: Weil sie zu jenem Geschlecht gehören, welches das neue Leben produziert. Vor allem stellt sie die Bedeutung der Frau im Vergleich zum Mann in diesem Zusammenhang klar, welche nämlich weitaus größer ist als im Patriarchat dieser Gesellschaft bekannt und verbreitet ist. Apropos Patriarchat: In einem großen Bogen beschreibt sie die Menschheitsgeschichte von der neolithischen Revolution bis zur heutigen Zeit, in der die Ehe immer noch die Basis des Patriarchats darstellt, da sie die Frauen isoliert und ihre Female Choice aushebelt, zum Zwecke des Besitzanspruchs des Vaters sowohl an der Frau als vor allem an ihren Kindern. Die Auswirkungen des heutigen Patriarchats auf Mütter, insbesondere alleinerziehenden, sind nach wie vor katastrophal. Mütter kommen im Patriarchat regelmäßig in mehr oder weniger prekäre Zwangslagen.

Die Frauenbewegung der letzten hundert Jahre hat es immerhin geschafft, den Männern klarzumachen, dass Frauen eigenständige Wesen sind, welche sich den Mann selbst aussuchen und dass sie dem Mann ebenbürtig sind. Doch die Autorin sieht, wie ich selbst übrigens auch, dass den Männern das noch keineswegs klar ist, im Gegenteil: Das Erniedrigen, Benutzen, Unterwerfen von Frauen zeigt sich deutlich in der als Empowerment euphemisierten Prostitution und das Verharmlosen von Pornos, die immer brutaler werden und aus denen Mann lernt, wie er vermeintlich mit Frauen umgehen muss und was sie zu mögen haben. Ganz abgesehen von den Misshandlungen der Darstellerinnen. Ebenso ist ein patriarchaler Missbrauch an Frauen und Kindern durch die Leihmutterschaft gegeben. Da ändert das euphorische Jubeln homosexueller oder ungewollt kinderloser Paare, die sich für tausende von Euro ein Kind gekauft haben, leider gar nichts dran.

Doch trotz aller deprimierenden Tatsachen gelingt es Eva Engelken, Ideen zu formulieren, die Lage der Frauen doch noch zu verbessern. Denn immerhin ist es bisher keiner Religon oder Ideologie gelungen, den Fortbestand der Spezies Mensch ohne Frauen zu bewerkstelligen. Angemessene Bezahlung der immer noch nicht als „richtige“ Arbeit angesehenen und daher kostenlos geleisteten Care-Arbeit zum Beispiel. Das Besinnen der Frauen auf das, was sie wirklich wert und dass sie einzigartig sind. Und zu guter Letzt die überall propagierte und eingeforderte Vielfalt darin erkennen, wo sie wirklich zu finden ist: In der unendlichen Varianz der Natur.

Der Unterschied zwischen Wahrheit und Perspektive

Oder: Warum Wahrheit und Wahrnehmung permanent miteinander verwechselt werden

In dieser Gesellschaft, insbesondere in deren Mainstream, werden grundlegende Dinge, die miteinander gar nichts zu tun haben, ständig in einen Topf geworfen und verwechselt. Ein Beispiel dafür ist Wahrheit und Wahrnehmung bzw. Perspektive. Dies möchte ich am Beispiel einer optischen Täuschung erläutern:

Sind es drei oder vier Balken? Das hängt von der Perspektive ab. Beide Perspektiven stimmen für sich genommen, keine ist richtig oder falsch. Aber was ist nun die Wahrheit? Die Wahrheit ist, dass es gar keine Balken gibt, sondern nur ein paar schwarze Linien auf weißem Papier. Beide Perspektiven sind daher falsch in Bezug auf die Wahrheit. Aber unser Gehirn kann gar nicht anders, als diese Linien zu interpretieren und daraus Balken zu machen. Das ist die Wahrnehmung, und sie ist weder richtig noch falsch. Aber Wahrnehmung ist nicht gleich Wahrheit. Der Unterschied ist fundamental: Während die Wahrnehmung immer von einer Perspektive und anderen vielen Faktoren abhängt, ist Wahrheit wie sie ist, unabhängig davon, ob sie erkannt wird oder nicht, ob sie geglaubt wird oder nicht, ob sie verstanden wird oder nicht. Es ist sehr wichtig, da genau zu unterscheiden, denn andernfalls entsteht Unklarheit und Begriffsverwirrung. So entstehen Aussagen wie: „Deine Wahrheit, meine Wahrheit“ oder „Es gibt kein richtig und falsch“. Dabei gibt es nur deine Perspektive, meine Perspektive (anders ausgedrückt: Deine Wahrnehmung, meine Wahrnehmung). Die Aussage „Es gibt kein richtig und falsch“ kann sich daher nur auf die Perspektive und den Standpunkt, von dem aus wir wahrnehmen, beziehen.

Wir können aufgrund unserer Sinne und unseres interpretierenden Gehirns immer nur einen (sehr kleinen) Teilaspekt der Wahrheit wahrnehmen, manchmal sogar ihr Gegenteil. Wir können nicht wahrnehmen, dass der Mond oder die Erde eine Kugel sind, aber wir wissen es inzwischen, da wir es nach geprüft und heraus gefunden haben. Das ist die Wahrheit. Die Wahrnehmung aber zeigt uns am Himmel eine weiße leuchtende Scheibe und einen geraden Horizont, bei dem die Sonne morgens im Osten aufsteigt und abends im Westen dahinter versinkt. Aufgrund unserer Wahrnehmung schlossen wir und glaubten sehr lange, dass die Sonne um die Erde kreist. Aber die Wahrheit ist, dass es genau umgekehrt ist.

Wahrheit kann sehr banal sein, sehr einfach, sehr langweilig, aber auch hart, schrecklich, schlimm bis unerträglich. Das Benennen der Wahrheit ist für viele Menschen unangenehm bis unerträglich, wenn das eingeübte Weltbild dadurch infrage gestellt wird, daher kommt es zu manchmal heftigen Abwehrreaktionen. Wer der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen will oder kann (aus diversen Gründen), muss sie zwangsläufig leugnen oder abstreiten. Doch Naturgesetze gelten, ganz egal, was Ideologen sogar gegenteilig behaupten. Das ist leider das Problem der Menschheit: Sie sieht, was sie sehen will, sie hört, was sie hören will, sie glaubt, was sie glauben will. So kommt es, dass es immer noch Menschen gibt, die glauben, dass die Erde eine Scheibe ist, oder dass Geschlecht ein Spektrum sei oder dass ein bis über die Nachweisgrenze hinaus verdünnter Stoff (Homöopathen nennen das „Potenzierung“) eine Wirkung haben soll.

Dabei bräuchte die Menschheit dringend einen klaren und nüchternen Blick auf die Fakten, was natürlich die Akzeptanz dieser voraussetzt, um zu Antworten und Lösungen der massiven selbst verursachten Probleme zu kommen. Doch etliche Ideologien trüben den Blick darauf und sorgen dafür, dass die skurrilsten Überzeugungen Eingang in den Mainstream gefunden haben und noch immer finden, und es wird eher schlimmer als besser. Dabei ist Klarheit das, was Lösungen bringt, doch keine Ideologie, keine Religion, kein wie immer gearteter Glaube. Glaube, nicht Wissen, verschleiert den Blick auf die Fakten und hindert uns daran, zu Klarheit zu gelangen.

Ferner kann Wahrnehmung trainiert werden, u. a. dadurch, dass verschiedene Perspektiven eingenommen werden, eine Sache also von unterschiedlichen Standpunkten aus beleuchtet wird. Das erweitert den Horizont und bringt uns der Wahrheit näher.

Es ist bereits problematisch genug, wenn Wahrnehmung und Wahrheit in Bezug auf die  Fakten verwechselt werden. Doch besonders kritisch wird es, wenn sich Wahrnehmung auf eine andere Person bezieht. Diese kann feststellen, dass sie falsch wahrgenommen wurde. Ist dies gegeben, hat sie alles Recht der Welt, die falsche, irrtümliche Wahrnehmung zu korrigieren und eine Klarstellung zu versuchen. In diesem Kontext gibt es sehr wohl richtig und falsch, denn es handelt sich hier nicht um zwei verschiedene Perspektiven auf gleicher Ebene, sondern um die Bewertung bzw. Beurteilung einer Person durch eine andere. Die beurteilte Person kann sich dagegen wehren. Doch nun passiert es leider öfter, dass von der beurteilenden („wahrnehmenden“) Person folgendes Totschlagargument hervor geholt wird: „Du sprichst mir die Wahrnehmung ab!“ Das ist nicht nur unfair, man tut der falsch wahrgenommenen Person damit unrecht. Umgekehrt wird ihr selbst aber ebenfalls gern die Wahrnehmung abgesprochen, und zwar mit den Worten „Das ist ja nur deine Wahrnehmung!“. Einerseits soll sie die Wahrnehmung anderer (über sich!) unkommentiert stehen lassen (dabei kann nur sie selbst wissen, wer sie ist und was ihn ihr vorgeht), aber ihre eigene Wahrnehmung bekommt einen nachgeordneten Stellenwert.

Diesen toxischen Mechanismus habe ich viele Male gerade in psychologischen Kreisen erlebt. Ich finde nicht, dass ich, gerade wenn es um meine Person geht und jemand anfängt, an mir herum zu interpretieren, Dinge einfach so stehen lassen muss, wenn die „Wahrnehmung“ auf Unwahrheit und Projektion beruht. Hat aber eine Richtigstellung keine Wirkung, nützt meine Klarstellung nichts, dann bleibt mir gar nichts anderes als es so stehen zu lassen. Die Konsequenz ist, dass ich mich von Menschen zurück ziehe, die unreflektiert auf ihrem Standpunkt beharren, mich partout so sehen wie sie mich sehen wollen und nicht offen sind für meine Worte.

Kommunikationsplattform Internet

Oder: Warum die Schwierigkeit, darüber zu kommunizieren, ein Mythos ist

Die Anonymität des Internets ist für viele Menschen einerseits angenehm, denn es bewahrt sie davor, die Identität preiszugeben, andererseits höchst problematisch, wenn gerade die Anonymität dazu führt, dass sich manche Trolle dahinter verstecken, um ihr toxisches Unwesen zu treiben. Zwischen diesen beiden Extremen jedoch findet allermeistens ganz normale Kommunikation zwischen mehr oder weniger Gleichgesinnten, in so genannten Bubbles, bis zu befreundeten Menschen, die sich persönlich kennen, statt. Doch die Unverbindlichkeit der sozialen Medien bietet nicht nur angenehme Vorteile wie Echtzeitchats oder Diskussions- und Meinungsaustausch zu jeder Zeit, sondern birgt ungeahnte Gefahren in der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Ohne Frage ist es schwierig, sich über konfliktbehaftete Themen über das Internet auszutauschen, denn es geht erstens viel langsamer als in einem Gespräch und hängt von der Fähigkeit der Kommunizierenden ab, die Tastatur zu beherrschen, zweitens ist es auch anstrengend, die Worte genau zu lesen anstatt sie zu hören. Andererseits jedoch ist es auch leichter, denn das, was geschrieben wurde, steht nun schwarz auf weiß da und kann jederzeit nachgelesen werden. So kann sich so leicht niemand mehr herausreden, etwas „gesagt“ oder „nicht gesagt“ zu haben.

Die Kommunikation zwischen Menschen ist im so genannten Real Life (RL) jedoch genau so schwierig bzw. leicht. Treten Konflikte auf, ist es egal, ob diese über ein Online-Medium ausgetragen werden oder von Angesicht zu Angesicht. Im RL sind zwar noch weitere Kanäle sichtbar und hörbar, über die kommuniziert wird, nämlich Gestik, Mimik, Tonfall, Sprechweise, Körperhaltung. Hinzu kommen Sympathie und Antipathie. All das ist im schriftlichen Medium nicht gegeben, diese Ebenen fehlen schlicht. Daher ist es im RL leichter möglich, z. B. zwischen der Sachebene und der emotionalen Ebene zu unterscheiden, oder aus einer sachlich vorgegebenen Botschaft einen Appell heraus zu hören. Das geschriebene Wort im Internet steht so da, wie es da steht. Doch eines gilt für die Kommunikation generell, ganz egal, wo diese statt findet: Die Empfänger entscheiden, wie sie eine Botschaft verstanden haben wollen. Ist eine Botschaft bei ihnen angekommen, obliegt es ganz allein ihrer Verantwortung, was sie damit anfangen. Umgekehrt sind die Sender selbstverständlich für ihre Botschaft verantwortlich. Es obliegt ihrer Verantwortung, ihre Botschaft so verständlich wie möglich zu formulieren und es sich bewusst zu machen, was genau sie mit der Botschaft transportieren wollen. Die näheren Fakten dazu habe ich in meinem Artikel über die Verantwortung der Empfängerschaft dargelegt.

Sind aber sowohl Sender als auch Empfänger weitgehend unreflektiert, kann es bei der Senderschaft zu verschlüsselten Subtexten auf einer emotionalen Ebene kommen, die den wirklichen Inhalt ihrer Botschaft dar stellen, während die Empfängerschaft selbst in die sachlichste und ehrlichst gemeinte Botschaft etwas hinein projiziert, was sie hören will. So kommt es vor, dass Personen die Verantwortung für ihre eigenen Kommentare und Äußerungen bzw. für ihre Reaktionen auf ernst gemeinte Botschaften nicht übernehmen wollen und statt dessen dem Internet die Schuld für die missglückte Kommunikation geben.

Doch ist eine Person geübt im Durchschauen der kommunikativen Mechanismen, ist sie also weitgehend selbstreflektiert, kann sie sowohl im RL als auch in der schriftlichen Kommunikation des Internets diese erkennen. Manche Dinge sind sogar für fast alle sofort erkennbar. Es ist nämlich gar nicht schwer, selbst in einem Medium, in dem sich nur über die Schrift ausgetauscht wird, solche Mechanismen zu erkennen, wenn genau hingesehen wird. Im Gegenteil, dadurch, dass es ja schwarz auf weiß da steht, kann es immer wieder nachgelesen werden. Daher entsteht bei manchen,  die sich in ihrer Botschaft vertan haben, auch das Bedürfnis nach Löschung. Ein unbedacht gesagtes Wort kann zwar auch nicht mehr rückgängig gemacht werden, aber darauf kann nur noch über das Gedächtnis zugegriffen werden, welches uns manchmal Streiche spielt.

Unreflektierte Menschen neigen dazu, zu lesen, was gar nicht dort steht, zu hören, was gar nicht gesagt wurde, und interpretieren ihre eigenen Ansichten, Überzeugungen und Annahmen in die so missverstandene Botschaft. Projektion ist im Patriarchat weit verbreitet und ein ausgesprochen problematisches Verhalten, was dringend hinterfragt und abgewöhnt gehört. Das geht aber nur dann, wenn die Person bereit ist, ihre eigenen angelernten Überzeugungen anzugucken, zu erkennen und abzulegen. Das ist viel Arbeit und ein langer Prozess, aber wenn es im zwischenmenschlichen Miteinander konfliktärmer ablaufen soll, kommen wir alle nicht darum herum.

Homöopathie entlarvt sich als patriarchale Ideologie

In der letzten Zeit ist die Homöopathie als sanfte und alternative Heilmethode stark in die Schusslinie geraten. Nicht nur auf Twitter, auf der inzwischen eine wahre Globukalypse ausgebrochen ist, sondern in vielen anderen Medien wird die Wirksamkeit von Homöopathie mehr und mehr in Frage gestellt. Auslöser war nicht nur das Verbot der Erstattung der Kosten für homöopathische Mittel seitens der Krankenkassen in Frankreich, sondern hierzulande ein Beitrag der Sendung Neo Magazin Royale mit Jan Böhmermann, in der er u. a. die Ärztin Dr. Natalie Grams erwähnt, selbst einmal glühende Anhängerin der Homöopathie, doch heute aufklärende Wissenschaftlerin und Medizinerin über die Fakten der Homöopathie. Darüber hinaus wird auch der Homöopathika-Hersteller Hevert aufs Korn genommen, der besagter Ärztin mit einer Unterlassungsklage drohte, sollte sie noch einmal öffentlich behaupten, die Homöopathie wirke nicht über den Placeboeffekt hinaus. Dabei ist genau dies in etlichen Studien immer wieder bewiesen und erhärtet worden. Doch langsam dringen diese Fakten ins öffentliche Bewusstsein.

Über die Homöopathie als solche will ich hier keine weiteren Worte verlieren, denn wer sich über sie informieren will, möge unter obigen und in den Quellen genannten Links nachlesen. Für mich persönlich gilt allerdings schon seit Jahrzehnten, dass Homöopathie Humbug sein muss, auch wenn ich etliche Menschen kennen gelernt habe, die darauf schwören. Nicht zuletzt mag es dem Umstand geschuldet sein, durch meine chemiebasierte Ausbildung als Chemielaborantin und später als studierte Chemieingenieurin allein der Behauptung, ein bis zur Unkenntlichkeit verdünnter Stoff, der nicht mehr nachweisbar ist, schlicht die Naturgesetze entgegen setzen zu können.

Mir geht es in diesem Artikel um das Entlarven von Ideologien, Mythologien und Glaubenswelten. Wie ich schon in meinem Artikel über Bewusstsein und Wahrheit schrieb, wollen viele Menschen im Patriarchat die Wahrheit zunächst nicht wahrhaben, wenn sie sich zeigt, denn sie steht im Gegensatz zu den uns eingeimpften und aufgeschwatzten als wahr dargestellten Überzeugungen. Fatal wird es besonders dann, wenn gemachte Erfahrungen diese Überzeugungen zu untermauern scheinen. Dass allein der Placeboeffekt für die Wirkung verantwortlich ist, selbst bei Kindern und Tieren, ist längst erwiesen und Fakt. Und noch ein Aspekt ist wichtig, wenn es um den Glauben an Ideologien geht: Die kapitalistische, kaltschnäuzige, menschenunwürdige patriarchale Praxis. Dass viele Menschen an die Schulmedizin den Glauben verloren haben, liegt u. a. daran, dass es dieser vermeintlich gar nicht mehr um die Patienten geht, sondern nur noch darum, sie schnell abzufertigen und das Geld von den Krankenkassen abzukassieren. Dass es den Homöopathikaherstellern ebenfalls genau darum, und nur darum geht, fällt dabei gar nicht mehr auf.

Sehr interessant sind nun die Reaktionen von HomöopathieanhängerInnen auf die gestartete Aufklärungskampagne. Denn nur darum geht es den KritikerInnen der Homöopathie: Um Aufklärung. Auch mir geht es in meinen Texten auf diesem Blog um Aufklärung, und zwar um Aufklärung über patriarchale Glaubenssätze, um Aufklärung um Falschbehauptungen, Ideologien, Mythen, angelernten Überzeugungen. Immer wieder erlebe ich, wenn ich versuche, Fakten zu teilen, ein wild aggressives Abwehren und Versuche, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Das zieht sich durch alle Themenbereiche, sei es nun Prostitution, Transaktivismus, Biologie, Islamismus (bei dem den KritikerInnen ständig Rassismus vorgeworfen wird) oder schlicht die nicht in der Herrschenden Lehre gelehrten Fakten der Entstehung und den Auswirkungen des Patriarchats. Oder auch dann, wenn es darum geht, die patriarchale kapitalistische Leistungsgesellschaft in Frage zu stellen, wenn der Neoliberalismus mir erklären will, ich als Individuum sei ganz allein selbst verantwortlich für alles. Ich müsse nur etwas tun und in die „Gemeinschaft“ (=patriarchale Gesellschaft) investieren, erst dann hätte ich Anspruch auf Hilfe. Andernfalls bräuchte ich auch nichts zu erwarten und begebe mich selbst in Unmündigkeit.

Die Abwehrreaktionen der Homöopathen nun sehen ganz genau so aus. Sie fangen an, die KritikerInnen zu diffamieren, zu beleidigen, ihnen zu drohen, sie als die wahren Unwissenden hinzustellen und als dumm zu bezeichnen. Zum Schluss, wenn keine vernünftigen Argumente mehr vorgebracht werden können, kommt die Nazikeule. Diese Muster der Abwehr sind immer dieselben:

  • Eigene Erfahrungen als Gegenbeweis
  • Keine evidenzbasierten Argumente
  • Verharmlosung
  • Kein Sich-Öffnen für sachliche Argumente
  • Belehrungen von oben herab
  • Zuordnung der KritikerInnen zu problematischen Gesinnungsgruppen (RassistInnnen, Nazis etc.)
  • Diffamierungen
  • Beleidigungen
  • Drohungen

Wie auch hier wieder einmal mehr als deutlich wird: Im Patriarchat sind alle Dinge auf den Kopf gestellt. So auch hier: Eine über 200 Jahre alte Mythologie mit vielen AnhängerInnen, erfunden von einem einzigen Mann, hat es geschafft, ohne einen einzigen vernünftigen evidenten Beweis, der allgemeingültig für die Richtigkeit sprechen könnte, im Patriarchat zu überdauern. Ihre Zeit ist nun abgelaufen, und die IdeologInnen heulen laut auf. Es wird in Zukunft noch etliche solcher Entlarvungen geben. Öffnen wir uns diesen. Andernfalls wird uns die ohnehin schnellere Entwicklung der Erdrealitäten vor vollendete Tatsachen stellen.

Quellen
Twitterglobukalypse
Ärzteblatt
NEO MAGAZIN ROYALE
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